Was du vor dem Kauf einer SSD beachten solltest

Die Auswahl an SSDs wird stetig größer, die richtige Wahl zu treffen immer schwieriger. Es gilt eben auch eine Menge vor dem Kauf einer SSD zu beachten: Welches Steckplatzformat brauche ich? Welche Kapazität, welche Transferrate ist für meine Anforderungen geeignet? Sind qualitative SSDs immer teuer? Wie kann ich beim Kauf einer SSD sparen? Klären wir die häufigsten Fragen und Probleme, die sich in diesem Zusammenhang ergeben.

Wann sollte man eine SSD kaufen?

Eine grundsätzliche Frage zum Einstieg: Wann sollte man sich überhaupt eine SSD zulegen? Mit SSD-Festplatten steigerst du merklich die Performance deines Geräts und profitierst zudem von allen weiteren Vorteilen, die durch ihre zugrundeliegende Flashspeicher-Technologie entstehen – kaum Geräusche, keine Verschleißerscheinungen, weniger Stromverbrauch und, und, und. Wenn du nicht gerade außergewöhnlich viel Speicher brauchst (wir reden hier von einigen Terabytes), bist du mit einer SSD definitiv gut bedient, egal ob für Desktop-PC, Notebook oder Konsolen.

In diesem Artikel haben wir bereits beschrieben, wann und warum der Kauf einer SSD-Festplatte sinnvoll sein kann. Die Kurzfassung lautet: Bis auf den Preis gibt es keinen Grund, der gegen eine SSD spricht.

SSD kaufen – Die besten 5 Tipps

Der Kauf eines passenden SSD-Speichers ist kein Hexenwerk, aber da wir es hier nicht unbedingt mit dem günstigsten Hardware-Equipment zu tun haben, sind gewisse Vorüberlegungen nicht verkehrt. Die folgenden Tipps geben dir einen Anhaltspunkt, auf was du alles achten musst oder solltest, wenn du mit dem Kauf einer SSD liebäugelst.

  1. Die Speicherkapazität – niemals unter 128 GB

Die Kapazität einer SSD beeinflusst ihren Preis mitunter am stärksten und sollte deshalb mit Bedacht gewählt werden. Konkret bedeutet das: Möchtest du die SSD nur zum Installieren des Betriebssystems und essenzieller Programme nutzen, empfehlen wir 128 GB oder besser 256 GB. Weniger sollte es keinesfalls sein – es gibt zwar auch (noch) SSDs mit 64 GB, aber damit kommt man nicht besonders weit. Wer Spiele oder größere Datenmengen darauf speichern will, sollte nach Modellen ab 1 TB Ausschau halten. Bedenke aber, dass der Preis ab hier deutlich ansteigt. Wenn du wirklich viel Speicher brauchst und das mit einer reinen SSD finanziell nicht zu stemmen ist, wäre vielleicht eine SSHD (Hybrid zwischen SSD und HDD) besser geeignet.

  1. Der Anschluss – SATA reicht für den Normalgebrauch

Beim Anschluss kommt es im Wesentlichen darauf an, was dein Gerät zur Verfügung stellt und was du auszugeben bereit bist. Der günstige Klassiker ist ein SATA-III-Anschluss mit rund 550 zu erwartenden MB/s. Wer deutlich mehr Leistung braucht, sollte prüfen, ob der PC oder das Notebook auch eine PCIe-Schnittstelle besitzen. Mit PCI Express werden weitaus höhere Datentransferraten erreicht, was sich im Gaming-Bereich oder beim Video-Rendering geringfügig bemerkbar machen kann. Allerdings sind SSDs mit PCIe-Anschluss im Vergleich sehr viel teurer. Welche Anschlüsse dein Gerät anbietet, erfährst du im Gerätehandbuch, im Internet oder – für die Fortgeschrittenen – mit einem Blick aufs Motherboard.

  1. Der Formfaktor – 2,5-Zoll-SATA versus M.2

Der Formfaktor bezeichnet die eigentliche Baugröße der SSD-Festplatte. Die gängigsten SSDs sind 2,5 Zoll groß und setzen ausschließlich auf den SATA-6G-Standard als Anschluss. Das Einzige, worauf man hier zusätzlich achten muss, ist die Bauhöhe. 2,5-Zoll-SATAs sind mit 7 mm oder 9,5 mm Höhe erhältlich. Normale Desktop-PCs und Notebooks benötigen in der Regel SSDs mit 9,5 mm, bei flachen Ultrabooks gehen aber oft nur 7 mm. Ein Blick in die Geräteinformationen lohnt sich also allemal, um sicherzustellen, dass man nicht versehentlich eine zu große oder zu kleine SSD kauft.

Daneben ist auch der M.2-2280-Formfaktor weitverbreitet. Die Zahl 2280 gibt an, dass die SSD 22 mm breit und 80 mm lang ist (kann auch variieren), was von der Form her einem RAM-Riegel ähnelt. Der M.2-Faktor ist demnach deutlich kleiner als 2,5 Zoll und wird entsprechend häufig für Notebooks und Ultrabooks verwendet. M.2-SSDs findest du sowohl mit SATA- als auch PCIe-Anschlüssen. Letztere sind deutlich leistungsstärker, aber leider auch teurer.

  1. Die Geschwindigkeit – je mehr MB/s, desto besser das Modell

Bei jedem SSD-Modell werden die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten in MB/s angegeben. Je höher diese Zahlen, desto leistungsstärker das Modell. Bei SATA-SSDs sind zum Beispiel Netto-Transfergeschwindigkeiten um die 500 MB/s üblich. PCIe-SSDs haben weitaus mehr; je nach Schnittstellengeneration beginnen die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten hier bei satten 2000 MB/s.

  1. Der Preis – Qualität vergleichen lohnt sich

Zusammenfassend lässt sich sagen: Je mehr Kapazität und je höher die Geschwindigkeit einer SSD, desto teurer ihr Preis. Logisch. Das sagt aber noch lange nichts über ihre Qualität aus. Teuer muss in diesem Punkt nicht immer besser sein, aber das allergünstigste Modell solltest du nach Möglichkeit auch nicht nehmen. Denn oft bieten dir teurere Modelle mehr Vorteile, beispielsweise längere Garantielaufzeiten oder mehr Ausstattung (Adapter, Software etc.) direkt vom Hersteller. Sobald du dir eine kleine Auswahl an SSDs zusammengesucht hast, kann es sinnvoll sein, Bewertungen zu vergleichen, um mehr über die Qualität der SSDs zu erfahren. Wie zufrieden sind die Anwender? Gab es Probleme, und wenn ja, welche und nach welcher Zeit? Lässt sich etwas zur Garantie oder zum Herstellerservice sagen? Auf dieser Grundlage solltest du letztendlich deine Kaufentscheidung treffen.

Wie du beim Kauf einer SSD sparen kannst

Ein paar Möglichkeiten gibt es schon, seinen Geldbeutel zu schonen, wenn der Kauf einer SSD bevorsteht. Vier davon möchten wir dir zum Abschluss noch mitgeben, sodass du im besten Fall etwas davon umsetzen kannst:

  • SATA reicht für jeden Normalgebrauch aus: Auch wenn die extrem hohe Geschwindigkeit der PCIe-SSDs zum Schwärmen einlädt, so ist der spürbare Unterschied viel marginaler als gedacht. Eine einfache SATA-SSD reicht in sehr vielen Fällen vollkommen aus und erspart den Aufpreis für eine PCIe-Schnittstelle.
  • Preisvergleiche und Angebote nutzen: Sobald du weißt, welche SSD dich zukünftig bereichern soll, lohnt es sich, die Preise im Internet zu vergleichen und diverse Angebote (Black Friday Sales etc.) mitzunehmen.
  • Qualitative SSDs halten „ewig“: Wenn du mit einem günstigeren Preis auch weniger Qualität kaufst, lass es lieber bleiben. Oder anders formuliert: Kurzfristig gespart kann langfristig ins Geld gehen. Viel wichtiger ist nämlich, dass die SSD langlebig ist und bestenfalls mit mehreren Jahren Garantie aufwartet, um Ausfälle abzusichern. Die Lebensdauer einer SSD hängt unter anderem davon ab, welchen Speichertyp sie verwendet. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber.
  • SSHDs als günstige Alternative: Obwohl die Hybridform aus SSD und HDD nie wirklich Fuß fassen konnte, soll sie dennoch Erwähnung finden, wenn es ums Thema Kosten geht. Denn SSHDs haben nun einmal den großen Vorteil, dass sie viel Kapazität zu sehr erschwinglichen Preisen anbieten und durch ihren zusätzlich verbauten Flashspeicher deutlich schneller arbeiten als herkömmliche HDDs. Sie sind eine gute Alternative, um Geld zu sparen, wenn SSDs mit hohen Kapazitäten zu teuer sind.