Die moderne SSD-Technik sorgt inzwischen dafür, dass SSDs im Grunde kaum noch an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoßen. Im Vergleich zu HDD-Festplatten haben sie schon einmal den großen Vorteil, dass sie mechanisch nicht verschleißen können, weil sie auf Flashspeichern basieren. Bei diesen hängt die Lebensdauer davon ab, wie viele Schreibzyklen in den einzelnen Speicherzellen vorgenommen wurden, denn die Zellen lassen sich nicht unbegrenzt überschreiben. Wann sollte man also eine SSD austauschen? Wie erkenne ich den „Gesundheitszustand“ der Speicherzellen?
Die gute Nachricht vorweg: Es braucht enorm viele Schreibvorgänge, bis der Flashspeicher seinen Geist aufgibt – so viele, dass man das Limit beim normalen Gebrauch so gut wie nie erreicht. Techniken wie Wear-Leveling (zu Deutsch: „Verschleiß-Nivellierung“) machen es möglich, denn dadurch werden die Schreibzugriffe gleichmäßig auf alle Zellen verteilt und folglich deren Lebensdauer erhöht. Trotz allem geben die Hersteller immer einen durchschnittlichen Richtwert für die einzelnen SSD-Modelle vor, an dem man sich (grob) orientieren kann.
Faktoren, die die Lebensdauer einer SSD beeinflussen
Grundsätzlich lässt sich sagen: Je mehr Speicherzellen eine SSD besitzt (sprich, je höher die Kapazität) und je seltener diese beschrieben werden, desto länger hält der Speicher durch. Hinzu kommen die Qualität der Festplatte und ihr Speichertyp. Bei Letzterem wird zwischen SLC-Zellen, MLC-Zellen und TLC-Zellen unterschieden. Die Abkürzungen stehen für single level cell (SLC), multi level cell (MLC) und triple level cell (TLC) und geben an, wie viele Bits bei einem Schreibvorgang gespeichert werden. SLC-Zellen speichern nur ein einziges Bit und sind daher besonders schnell und lange haltbar. TLC-Zellen andererseits speichern zwar mehr Informationen, haben aber eine vielfach geringere Lebenserwartung.
Die wichtigsten Faktoren, die die Lebensdauer einer SSD beeinflussen, sind die Speichergröße, der Speichertyp (SLC, MLC, TLC), die Qualität und die Anzahl der durchschnittlichen Schreibzugriffe.
Die Lebensdauer einer SSD bemisst sich letztendlich an der Zahl ihrer Betriebsstunden und an der Größe der beschriebenen Datenmenge. Zwischen eintausend und weit über zehntausend solcher Schreibzugriffe kann ein SSD-Controller vornehmen, bevor er das Zeitliche segnet. Um zu erfahren, wie es um ihn bestellt ist, gibt es einige nützliche Tools im Internet, um deine SSD zu analysieren. So kannst du herausfinden, wie lange sie noch hält und ob du sie beizeiten tauschen musst oder nicht.
SSD-Lebensdauer herausfinden: Software & Tools
Die folgenden drei SSD-Tools bieten sich an, um wichtige Analysedaten über den Zustand der Festplatte zu erhalten. Sollten sich die Werte deiner SSD den Grenzwerten des Herstellers nähern, ist es sinnvoll die SSD zu tauschen.
Samsung Magician Software (für SSDs von Samsung)
Mit diesem Tool lassen sich alle gängigen Samsung SSDs analysieren. Ausschlaggebend für den Zustand der Festplatte sind die sogenannten SMART-Werte (SMART = Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology).
SSD-Z
Herstellerunabhängig unterzieht das Tool „SSD-Z“ deine SSD einer Prüfung und liefert wichtige Informationen zum Beispiel zur bereits beschriebenen Datenmenge und zu den Betriebsstunden (POH-Wert). Sollten diese Werte recht hoch sein (Abgleich mit den Herstellervorgaben), solltest du deine SSD vorsichtshalber tauschen.
SSDlife
Zuletzt hilft auch die Freeware „SSDlife“ weiter, um eine grobe Einschätzung deiner SSD zu erhalten. Auf Grundlage der Nutzungsintensität der Festplatte berechnet das Tool die geschätzte Lebensdauer und zeigt dir nützliche Infos zum Zustand der SSD an.
In jedem Fall gilt aber: Garantievorgaben des Herstellers und Angaben der Programme sind immer nur Schätz- und Richtwerte. Die Erfahrung zeigt, dass manche SSDs selbst bei hohen SMART-Werten noch sehr lange laufen, während andere Modelle bereits frühzeitig ausfallen. Empfehlenswert ist es daher, neben den SMART-Werten in Erfahrung zu bringen, was andere Nutzer über die Haltbarkeit und Qualität deines SSD-Modells sprechen. Auch das solltest du als groben Anhaltspunkt hernehmen, bevor du deine SSD tauschst.