Wer gerade über ein Speicher-Update nachdenkt, sollte vermutlich noch ein wenig warten. Zumindest, wenn man der Prognose der Marktforscher von TrendForce Glauben schenkt. Diese gehen nämlich davon aus, dass die SSD-Preise noch im ersten Quartal 2022 um bis zu 13 Prozent sinken dürften.
NAND-SSD-Preise sollen um bis zu 13 Prozent sinken
Die Marktforscher von TrendForce haben eine neue Prognose für die Entwicklung der SSD-Preise veröffentlicht. Darin gehen sie davon aus, dass Produkte mit NAND-Flash noch im ersten Quartal 2022 drastisch im Preis sinken werden. Von durchschnittlich acht bis 13 Prozent ist die Rede.
Zuvor rechneten die Analysten sogar mit einer Reduzierung der Preise von zehn bis 15 Prozent, mussten diese Prognose allerdings aufgrund der gestiegenen Nachfrage von PCIe-3.0-Produkten, sowie dem Lockdown in Xi’an nach unten hin anpassen.
Client-SSDs für Privatanwender sollen demnach um drei bis acht Prozent günstiger werden, selbiges gilt für eMMC- und UFS-Lösungen. Bei den entsprechenden Speicherlösungen für Smartphones sollen die Preise sogar um fünf bis zehn Prozent nach unten hin angepasst werden.
Lockdown in Xi’an beendet
Ein Grund für die Anpassung der ursprünglichen Prognose war laut TrendForce der pandemiebedingte Lockdown im chinesischen Xi’an, der direkten Einfluss auf die Preisverhandlungen zwischen NAND-Herstellern und -Abnehmern hatte. Xi’an dient unter anderem den Herstellern Micron und Samsung als Produktionsstätte für NAND-Flash-Speicher.
Kurz vor Weihnachten 2021 hatte die Regierung einen COVID-19-bedingten Lockdown für die Millionenstadt verhängt, der jetzt aber für beendet erklärt wurde. Und das, ohne dass es dabei zu besonders hohen Produktionsausfällen gekommen sei, wie es heißt.
Wesentliche Lieferengpässe oder Preissteigerungen seien laut TrendForce nicht zu erwarten, da die Hersteller zuvor die Lagerbestände an NAND-Flash aufgestockt hätten. In Kombination mit der aktuell recht geringen Nachfrage resultiere dies nun in einem Preisverfall im SSD-Segment.
PCIe 3.0 Nachfrage gesteigert
Gleichzeitig sollen PC-OEMs aktuell vermehrt PCIe-3.0-SSDs ordern, was wiederum mit der verringerten Auslieferungsmenge von Intel-Alder-Lake-CPUs mit PCIe 4.0-Anbindung zusammenhängt.
PCIe-4.0-SSDs können dank Abwärtskompatibilität zwar ebenfalls an einer PCIe-3.0-Schnittstelle genutzt werden, allerdings fallen die Preise hier noch deutlich höher aus, womit die Nachfrage nach PCIe-3.0-Pendants steige.
Anders sieht es hingegen bei der Nachfrage von NAND-Flash im Segment der Smartphones aus. Hier gäbe es aktuell kaum Bedarf, weshalb sich die großen, angehäuften Lagerbestände kaum leeren – was natürlich ebenfalls am SSD-Preis knabbert.
Die SSD-Preise bewegen sich aktuell ohnehin bereits auf einem Rekordtief. Weniger als 10 Cent pro Gigabyte Speichervolumen sind aktuell gang und gäbe, während vereinzelt sogar SATA-SSDs schon für 7 Cent pro Gigabyte zu haben sind. In Kombination mit dem Sinkflug der Preise dürften uns schon in wenigen Wochen einige echte Schnäppchen ins Haus stehen.