Gab es dieses Weihnachten wieder keinen neuen Rechner für dich? Dann musst du nicht verzagen. Es muss nicht immer gleich ein neues Komplett-System. Denn auch ein Upgrade deines alten PCs oder Notebooks kann bereits erstaunlich positive Auswirkungen haben. Vor allem der Einbau einer SSD ist wirksam, wenn du deinem System einen gewaltigen Geschwindigkeitsschub verpassen möchtest. Also: Bevor du jede Menge Geld für einen neuen High End Rechner ausgibst, solltest du zunächst über lebensverlängernde Maßnahmen deines jetzigen Setups nachdenken. Wenn du dich einmal dafür entschieden hast, die alte HDD auszubauen und durch ein schnelleres Speichermedium zu ersetzen, ist dies jedoch erst der Anfang. Schließlich muss die SSD auch irgendwie ihren Weg in deinen PC finden. Wir zeigen dir, wie ein Einbau gelingt und in welchen Steckplatz die SSD überhaupt gehört.
Günstiger Geschwindigkeitsschub
Wer sich heutzutage nach einem neuen PC oder Notebook umschaut, kommt in der Regel um eine SSD nicht herum. Selbst günstige Modelle bieten den schnellen Flashspeicher. Zwar kommt bei ihnen häufig eine Kombi-Lösung bestehend aus mittelgroßer SSD und großer HDD zum Einsatz. Für einen entsprechenden Geschwindigkeitsvorteil gegenüber älteren Modellen sorgt dies jedoch allemal. Doch es muss nicht immer gleich ein neues Modell sein.
SSDs werden immer günstiger. Dadurch wird auch die Langlebigkeit von Rechnern erhöht. Schließlich kann man selbst zehn Jahre alte Computer mit einer SSD zu neuen Leistungsspitzen verhelfen. Sobald die neue SSD zu werkeln beginnt, spürt man einen gewaltigen Unterschied. Allein der Systemstart geht in einem Bruchteil der Zeit von statten. Auch Programme öffnen schneller, Ladezeiten deiner Games werden verkürzt und anspruchsvolle Bild- oder Videobearbeitung nimmt nun nicht mehr so viel Wartezeit in Anspruch.
Eine SSD bringt viele Vorteile gegenüber einer HDD
Doch lohnt sich der Austausch einer HDD durch eine SSD wirklich? Die Antwort kann man schnell geben. Eindeutig JA! Wenn man den Aufwand des Einbaus sowie die geringen Kosten für eine neue SSD mit der daraus gewonnenen Geschwindigkeit in Relation setzt, lohnt sich ein Austausch definitiv. Dies beginnt bereits beim Systemstart. Nachdem dein System durch eine SSD bereichert wurde, profitiert selbiges von den sogenannten IOPS. Hierbei handelt es sich um die Anzahl von Schreib- und Lesevorgängen des Speichermediums. Je mehr IOPS ein Speichermedium hat, umso schneller startet das Betriebssystem sowie die installierten Programme. Wenn man nun einen Blick auf die IOPS von SSDs und HDDs wirft, wird ein gewaltiger Unterschied deutlich. Eine herkömmliche Magnetfestplatte kann lediglich einige Hundert IOPS bieten. Im Gegensatz dazu kommt eine SSD wie die beliebte SATA SSD Crucial MX500 auf stolze 99.854 IOPS in der Spitze.
Es ist also kein Wunder, dass sie so viel schneller sind als HDDs. Im Ergebnis schaffen es SSDs durchschnittlich auf eine halb so lange Bootzeit wie HDDs. Noch schneller als eine SATA SSD wie die MX500 sind PCIe SSDs. Eine High End M.2 SSD wie die Samsung 980 Pro NVMe SSD mit Unterstützung von PCIe Gen4 schafft es sogar auf bis zu 1.000.000 IOPS.
So baust du die SSD richtig ein
Um deinen Rechner mit einer SSD auszurüsten, musst du kein Technik-Experte sein. Selbst Laien gelingt dieses Upgrade in der Regel problemlos. Dennoch gibt es einige Punkte, die du im Vorhinein im Hinterkopf behalten solltest. Halte dich an folgende Punkte, um deinen PC erfolgreich zu beschleunigen.
Die richtige Vorbereitung
Der erste Schritt vor dem Einbau einer SSD ist der Kauf der passenden SSD. Schließlich gibt es mittlerweile die unterschiedlichsten Modelle. Achte darauf, welche Schnittstelle dein Mainboard unterstützt. Während alte Modelle nur auf SATA setzen, findest du in neueren Rechnern auch die sogenannte PCIe-Schnittstelle. Hast du diese gekauft, kann es auch fast schon losgehen. Damit nichts schief geht, solltest du also zunächst einmal für die passende Vorbereitung sorgen. Es gibt drei elementare Punkte, die du vor dem Einbau deiner SSD überprüfen solltest.
Die passende Stromversorgung
Damit deine SSD überhaupt funktionieren kann, brauch sie selbstverständlich auch Strom. Dementsprechend ist es wichtig, dass das Netzteil deines Desktop-PCs bzw. Notebooks überhaupt einen passenden Anschluss für die SSD parat hat.
Das passende Mainboard
Wie eingangs erwähnt, gibt es mittlerweile die unterschiedlichsten Typen von SSDs. Grundsätzlich kann man die SSDs zunächst einmal bzgl. ihres Formfaktors voneinander unterscheiden. Die klassischen „Upgrade-SSDs“ sind diese des Formfaktors 2,5 Zoll. Diese kommen in der Regel beim Speicherupgrade eines älteren Rechners zum Einsatz. Grund dafür ist, dass sie auf einen klassischen SATA-Anschluss setzen. Ein SATA-Anschluss moderner 2,5-Zoll-SSDs entspricht genau dem Anschluss, den auch altertümliche HDDs besitzen. Insofern lässt sich am Anschluss der alten HDD problemlos eine SATA-SSD installieren.
Die kleineren SSDs sind diese des sogenannten Formfaktors M.2. Sie messen in der Breite stets 22 mm und variieren in der der Länge zwischen 40 mm, 60 mm und 80 mm. Die kleinen SSDs setzen entweder auf das SATA oder das PCIe/NVMe-Protokoll. Die PCIe-Schnittstelle ermöglicht weit höhere Geschwindigkeiten. Allerdings kann man diese lediglich in aktuellen Rechnern oder Notebooks finden. Kläre vor dem Kauf einer SSD also unbedingt, welche Anschlussmöglichkeiten das Mainboard deines Rechners bietet. Sollte eine PCIe-SSD möglich sein, greife unbedingt zu dieser. Schließlich bietet sie viel höhere Geschwindigkeiten.
Sorge für einen passenden Einschub
Wenn du keine M.2-SSD in deinem PC installieren kannst, musst du auf eine 2,5-Zoll-SSD per SATA-Anschluss setzen. Allerdings benötigst du für eine solche Installation regelmäßig einen passenden Einschub. Hier setzt man auf maßgeschneiderte Rahmen, die dafür sorgen sollen, dass die SSD fest im Gehäuse sitzt. Vor allem in Notebooks, die gerne mal im Rucksack unterwegs sind, ist ein fester Sitz elementar wichtig.
Installiere dein Betriebssystem neu
Wenn du den Einbau einer SSD planst, kommst du um eine Neuinstallation deines Betriebssystem nicht umhin. Die meisten werden hierbei wohl auf Windows setzen. Allerdings musst du nicht zwangsläufig den gesamten Installationsprozess durchlaufen. Anstelle einer klassischen Neuinstallation bietet sich auch eine praktische Daten-Migration von HDD auf SSD an. Hierbei kommen spezielle Programme zum Einsatz. Praktischerweise bieten einige SSD-Hersteller passend zu ihrer SSD auch sogenannte Migrations-Tools an. Beispielhaft zu nennen sei hierbei die „Samsung Data Migration Software„. Ist die Datenmigration zwischen HDD und SSD abgeschlossen, sind die Vorbereitungen für den Einbau absolviert. Alternativ kannst du dich natürlich auch dafür entscheiden, ein komplett frisches Windows neu aufzusetzen. Dann kannst du ohne entsprechende Datenübertragung loslegen und nach Einbau der SSD mit der Installation beginnen.
Ablauf des SSD-Einbaus
Besitzer eines Rechners mit inzwischen antiker HDD möchten sofort selber in den Genuss einer SSD kommen, wenn sie einmal die Geschwindigkeiten von Flashspeicher gespürt haben. Spätestens seitdem Smartphones in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, haben wir gemerkt, welche Geschwindigkeiten Flash-Speicher möglich machen. Damit auch du in den Genuss eines schnellen Rechners kommen kannst, erklären wir dir nun Schritt für Schritt, wie der Einbau funktioniert.
Netzkabel ziehen!
Als aller erstes auf der To-Do-Liste steht das Ziehen des Netzkabels deines Rechners. Solltest du ein Notebook verwenden, ziehst du es bitte ebenfalls vom Strom ab. In der Regel musst du anschließend zunächst einmal ein paar Schrauben lockern, bevor es ans Eingemachte gehen kann. Sind die Schrauben gelöst kannst du entweder die Seitenwand deines Desktop-PCs bzw. die Unterseite deines Notebooks öffnen. Einige Notebooks bieten auch praktische Wartungsklappen. Hier kannst du direkt aufs Mainboard oder die HDD inkl. SATA-Anschluss zugreifen. Um jederzeit den Überblick zu behalten, solltest du den Rechner so positionieren, dass die offene Seite nach oben zeigt.
SATA-Anschluss suchen
Wir beginnen beim Einbau von 2,5 Zoll SATA SSDs. Begib dich als erstes auf die Suche nach dem SATA-Anschluss. Um diesen zu finden, musst du häufig nur dem markanten Flachbandkabel folgen. Alternativ musst du dich einfach auf die Suche nach der im Rechner befindlichen HDD begeben. Hast du diese gefunden, musst du sie einfach ausbauen. Sie befindet sich in der Regel in einer Art Käfig, der die Festplatte vor Erschütterungen schützen soll.
Wenn du die Festplatte abgeschraubt hast, löst du SATA-Kabel. Nun kannst du die alte HDD aus dem Gehäuse entfernen. Installiere die 2,5-Zoll-SSD nun in der dafür vorgesehenen Festplattenhalterung. Verbinde die SSD nun einfach mit dem SATA-Anschluss und schraube sie im Gehäuse fest. Bringe nun wieder das Seitenteil bzw. die Unterseite an und verbinde den Rechner wieder mit dem Strom.
Einbau bei PCIe-SSDs
Bei PCIe-SSDs musst du keinen SATA-Anschluss in deinem Rechner suchen. Stattdessen kannst du dich auf deinem Mainboard einfach nach einem passenden PCIe-Anschluss umschauen. Hast du einen entsprechenden gefunden, kannst du die PCIe ganz einfach in der richtigen Ausrichtung dort installieren.
Achte darauf, dass du die SSD in einem leichten Winkel von etwa 30 Grad an den Kontakten anlegst. Konntest du die Kontakte an der Schnittstelle einschieben, drückst du die SSD nun nur noch nach unten. Anschließend schraubst du die SSD mit der passenden Schraube des Mainboards fest.
Und wohin mit der alten Festplatte?!
Nachdem der Einbau der neuen SSD vollbracht ist, stellt sich eine Frage. Was passiert nun mit der alten HDD? Ein praktischer Nutzen von HDDs ist die Verwandlung in eine externe Festplatte. So kannst du mittels USB-Adapter und einem passenden Schutzcase einen Speicher für unterwegs daraus machen. Den USB-Adapter bringst du ganz einfach am SATA-Anschluss an. Hier gibt es praktische Kombilösungen im Handel. Solltest du genügend Platz in deinem Desktop PC haben, spricht außerdem nichts dagegen, die HDD weiterhin im System zu behalten. Hier kannst du deine vielen Giga- oder sogar Terabyte an Daten unterbringen. Vor allem die Sammlung an Fotos, Videos und anderen Medien sorgt auf deiner SSD nämlich nur für unnötige Platzverschwendung. Nutze den schnellen Flashspeicher also nicht als Hort für Dokumente, sondern installiere hier lieber ausschließlich wichtige Programme und Games.