Egal ob „billige“ SATA-6G-SSD oder leistungsstarke PCIe-SSD – gemessen an der Speicherkapazität müssen wir bei SSDs im Durchschnitt tiefer in die Tasche greifen als bei klassischen Festplatten. Aber woran liegt das eigentlich? Warum sind SSDs nach wie vor teurer als HDDs?
SSD-Speichermedien haben – je nach Leistung und Schnittstelle – recht breite Preisspannen. Günstigere SATA-SSDs bekommt man inzwischen schon für umgerechnet 8-9 Cent pro GB, was ziemlich erstaunlich ist, wenn man die Preise der letzten Jahre vergleicht. 2014, nur als Beispiel, musste man für die günstigsten SSD-Modelle noch über 30 Cent pro GB berappen. Trotz allem kommen klassische HDDs preistechnisch immer noch am besten weg: Mit durchschnittlich 2,5 Cent pro GB reicht ihnen bislang keine einzige SSD das Wasser. Von der Marktentwicklung einmal abgesehen gibt es hierfür einen ganz einfachen physikalischen Grund, nämlich die zugrundeliegende Technologie.
SSDs und HDDs basieren auf zwei völlig unterschiedlichen Technologien, die maßgeblich an der Preisentwicklung beteiligt sind. Herkömmliche Festplatten arbeiten mit sich drehenden Magnetscheiben. Zum Speichern und Auslesen von Daten werden Lese- und Schreibköpfe über die Scheiben bewegt, das heißt, es wird ein mechanischer Prozess ausgeführt. SSDs hingegen nutzen eine sogenannte Flashspeichertechnologie, bei der die Daten auf Chips gespeichert werden. Bei dieser Technologie gibt es keine beweglichen Teile und daher auch keine mechanische Arbeit, was die Zugriffszeit auf die Daten erheblich reduziert. Das Preisgefälle zwischen den beiden Disks rührt nun daher, dass die Produktion von Magnetscheiben um einiges günstiger ist als die Produktion von Flash-Chips.
Doch wie geht es die kommenden Jahre weiter? Darüber lässt sich lang und breit diskutieren. Fakt ist, dass HDDs in naher Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit ausdienen werden, weil ihre Technologie völlig veraltet ist und mit den Vorteilen von SSD-Speichern nicht mehr mithalten kann. SSDs haben den Massenmarkt längst erreicht, was der stetige Preisverfall nur unterstreicht. Wie tief die Preise letztendlich sinken können, hängt von vielen Faktoren ab und ist schwer vorherzusagen.