Intel verkauft seine Flash-Produktpalette

Hardware-Gigant Intel trennt sich nun offiziell von seiner Flash-Sparte. Zu einem Preis von 9 Milliarden US-Dollar übernimmt das südkoreanische Unternehmen SK Hynix das Geschäft rund um die 3D-NAND Produkte von Intel. Doch das amerikanische Unternehmen tritt nicht nicht alles ab. So behält Intel die 3D-Xpoint-Abteilung in eigenen Händen.

Bye, Bye Flash-Sparte

Es scheint ein radikaler Schnitt zu sein, den Intel mit dem Verkauf des Geschäftsbereiches für 3D-NAND und SSDs in die Wege geleitet hat. Schließlich macht das Unternehmen keine halben Sachen. SK Hynix übernimmt nicht nur das geistige Eigentum von Intel. Auch die gesamte Belegschaft wird von den Südkoreanern übernommen. Der Sitz der Flash-Speicher-Sparte befindet sich in Dalian, China. Die Bezahlung aus Südkorea soll Intel schrittweise erhalten. So haben beide Unternehmen mitgeteilt, dass SK Hynix zunächst bis zum Ende des kommenden Jahres knapp 7 Milliarden US-Dollar zahlen möchte. Der Deal soll im Jahr 2025 komplett abgeschlossen werden. Dann soll Intel die restlichen 2 Milliarden US-Dollar erhalten. Hier müssen jedoch noch die zuständigen Behörden zustimmen. Bis die komplette Summe abgezahlt wurde, bleiben Intel allerdings noch Produktionsrechte sowie die Rechte am geistigen Eigentum offen. Das sogenannte Fab 68 in im chinesischen Dalian hat Tradition in der Firmengeschichte. Bis zum Jahr 2015 fertigte Intel dort Mainboard-Chipsätze. Anschließend ließ der Halbleiter-Hersteller es für die Fertigung der 3D-NAND-Flash-Produkte umbauen.

3D Xpoint bleibt bei Intel

Doch Intel verkauft nicht seine gesamte Non-Volatile Memory Solutions Group (NSG). Zu dieser gehört neben der Sparte für Flash-Speicher nämlich auch noch 3D Xpoint. Dabei liegt der Fokus auf Optane-Produkten. Der Weggang von 3D-NAND zeichnete sich bereits im Oktober 2018 ab. Damals trennte sich Intel von seinem langjährigen Geschäftspartner Micron. Gemeinsam mit IMFT wollten sie den Markt der Speichermedien aufmischen. Dies gelang ihnen nur zum Teil. Schließlich erreichten sie den Platz des drittgrößten Herstellers für Speichermedien. Gegen Samsung und den Zusammenschluss aus WD und Toshiba (Flash Forward) hatten sie jedoch keine Chance.

SK hynix hat selbst Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung von 3D-NAND-Speichern.

Eine Befreiung für Intel

Ein Blick auf die wirtschaftlichen Ergebnisse der Non-Volatile Memory Solutions Group macht deutlich, warum Intel sich von den Flash-Speichern verabschiedet. Die Sparte generierte schlichtweg zu wenig Umsatz und fuhr stattdessen unliebsame Verluste ein. Doch nicht nur Intel geht es so. Dies liegt ganz einfach an der Produktsparte. Flash-Speicher herzustellen und zu vertreiben ist eine schwierige Aufgabe. Man muss perfektes Timing zeigen, da nur hohe Verkaufszahlen für einen mittelfristigen Gewinn sorgen. Es bleibt abzuwarten, ob SK Hynix mit dem Kauf der 3D-NAND-Speicher-Sparte glücklich wird. Die Südkoreaner haben auf jeden Fall Erfahrung auf dem Gebiet. Schließlich entwickeln sie neben DRAM auch ihren eigenen Flash-Speicher.