FuzeDrive: Enmotus präsentiert SSD mit MiDrive-Speicher

Enmotus präsentiert mit der SSD FuzeDrive ein neuartiges Speicherkonzept, das mehr Leistung und eine längere Haltbarkeit der SSD verspricht. Vorgestellt wurde das Speicherkonzept MiDrive, das in der FuzeDrive umgesetzt wird, bereits im Januar.

Zugrunde liegt dem neuen SLC-Speicher-Konzept ein Prinzip, das bereits seit Jahren genutzt wird: Diverse SSDs werden bereits teilweise im schnellen SLC- und teilweise im langsamen QLC-Modus betrieben, wobei im ersten Modus mit einem Bit pro Zelle, in letzterem mit vier Bit pro Zelle gearbeitet wird.

Innovative Speichertechnologie

Neu ist der Umstand, dass ein solcher Pseudo-SLC-Cache für gewöhnlich ausschließlich für einzelne gerade zu schreibende Daten eingesetzt wird, um den gerade stattfindenden konkreten Speichervorgang temporär zu beschleunigen. Bei der neuen SSD FuzeDrive soll diese Technik nun jedoch dauerhaft für häufig verwendete Daten angewendet werden. Der Vorteil eines solchen Vorgehens liegt auf der Hand: Häufig verwendete Daten können so schneller geschrieben werden, was den Vorgang beim Abruf dieser Daten massiv beschleunigt und sich so positiv auf die durchschnittliche Nutzungserfahrung auswirkt.

Möglich wird ein solches Vorgehen durch den Einsatz maschinellen Lernens. Eine künstliche Intelligenz soll erkennen, welche Daten besonders häufig verwendet werden und dementsprechend subjektiv wichtig sind. Diese Daten landen dann im kleinen SLC-Speicher und können entsprechend schnell abgerufen werden. Selten genutzte Daten hingegen, die im Rahmen der alltäglichen Nutzung keine allzu große Rolle spielen, landen im langsamen QLC-Speicher. Der QLC-Speicher ist dabei wesentlich größer als der SLC-Speicher. Im Grunde kann die Technik also als Prozess der Ökonomisierung des Umgangs mit gespeicherten Daten beschrieben werden.

Optional soll darüber hinaus die Ansteuerung eines zusätzlichen HDD-Speichers mit einem Volumen bis zu vierzehn TB möglich sein. Auf dieser HDD sollen die am seltensten genutzten Daten gespeichert werden. Das beschriebene Ökonomisierungs- bzw. Priorisierungskonzept wird hier also konsequent fortgesetzt.

Bekannt ist das beschriebene Prinzip von der FuzeDrive-Software. Nun wurde dieses Prinzip jedoch direkt in das Gerät integriert – Download und Installation einer zusätzlichen Software sind bei der FuzeDrive also nicht mehr nötig. Behilflich bei dieser Integration war dabei der Controller-Hersteller Phison.

Ausstattung der neuen SSD

Die neue SSD nutzt den M.2-2280-Formfaktor und greift auf PCIe 3.0 x4 als Schnittstelle zurück. Darüber hinaus soll ein soll ein Phison-Controller der E12-Serie zum Einsatz kommen – das ist jedoch noch nicht offiziell bestätigt. Verbaut werden sollen ferner bis zu zwei TB QLC-NAND-Speicher. Tatsächlich nutzbar sind letztlich jedoch nur 1,6 TB dieses Speichers. Der schnelle SLC-Speicher, in welchem die besonders häufig genutzten Daten unterkommen, soll 128 GB umfassen, während der Rest des verfügbaren Speicherplatzes auf den QLC-Speicher entfällt. Interessant ist hier auch das Versprechen, der SLC-Speicher sei 25-mal haltbarer als der QLC-Speicher – wenngleich es sich dabei zumindest teilweise sicher um ein bloßes Versprechen zu Werbezwecken handelt.

Lesend soll die FuzeDrive eine Geschwindigkeit von bis zu 3.470 MB pro Sekunde erreichen. Schreibend liegt die maximale Geschwindigkeit bei 3.000 MB pro Sekunde. Dank des SLC-Modus liegt der TBW-Wert bei 5.000 TB, was als sehr hoch einzuschätzen ist.

Optional lässt sich zur SSD ein Kühlkörper samt LED-Beleuchtung kaufen. Der Europreis dieses Kühlkörpers ist ebenso wie der der SSD bisher jedoch nicht bekannt. In den USA kostet die SSD 349 US-Dollar vor Steuern. Wer sie vorbestellt und sich einen Platz auf der Vorbestellliste reserviert, soll einen Rabatt von 29 Prozent erhalten. Ab wann das Gerät hierzulande erhältlich sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt.